Die Hufsprechstunde

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Das richtige Hufmanagement

Ohne Hufschutz wären viele Pferde nicht in der Lage, Arbeit zu verrichten oder sportliche Leistungen zu erbringen, dafür werden Pferde aber seit Jahrhunderten gezüchtet. Unsere Pferde sind keine Wildpferde und sie als solche zu behandeln („auf der Wiese stehen lassen“) unterfordert sie und führt zu typischen Krankheiten: schlechter bzw. falscher Trainingszustand durch lange Standzeiten etwa zu Schädigungen des Bewegungsapparates, zu viel Futter bei zu wenig Bewegung zu Hufrehe. Pferde müssen also arbeiten, trainieren und sich viel bewegen. Deshalb müssen sie auch ein richtiges Hufmanagement erfahren: Einsatz von temporärem oder dauerhaftem Hufschutz, wenn Untergrund oder Arbeitsleistung es erfordern.
„Auf der Wiese stehen lassen“ und unter allen Umständen barhufig laufen lassen sind Forderungen, die nicht von besonderer Kenntnis dessen, was einem Pferd guttut, zeugen: Barhufig laufen kann schädlich sein !


Der Versuch von seiten der Nur-Barhufbearbeiter, Hufschuh-Industrie aber auch einigen Tierärzten, Hufbeschlag grundsätzlich als etwas Schädliches oder doch als etwas Negatives darzustellen, vertritt keineswegs die Interessen des Pferdes, sondern die wirtschaftlichen Interessen bestimmter Berufsgruppen.
Hufschutz und Hufbeschlag sind „kein notwendiges Übel“, sondern innovative Erfindungen gewesen, die zum Weiterbestehen der Gattung „Pferd“ im kulturellen Umfeld des Menschen beigetragen haben. Ohne diese Erfindungen wären die Pferde nicht so zahlreich auf unserem Planeten vertreten und ähnlich wie bei den Hunden, nicht in dieser rassischen Vielfalt. Als Nur-Wildpferd hätte dieses Tier gegen die Kultur des Menschen gestanden, wäre in Randbezirke verdrängt worden, vielleicht sogar ausgerottet worden. Denn wo ein Tier dem Menschen nichts nützt, wird es vertrieben oder aufgegessen.
Hufschutz und Hufbeschlag sind also kein „Übel“, sondern eine segensreiche Kulturtechnik, die das Miteinanderleben von Mensch und Pferd langfristig ermöglicht hat. Barhufpflege, Hufschutz und Hufbeschlag sind also keine sich ausschliessenden Techniken, sondern sie ergänzen sich. Wer sie gegeneinander ausspielt, hat leider einiges nicht verstanden und schädigt u.U. das Pferd.


Der Hufbeschlag steht bei Aposteln der Natürlichkeit im Verdacht der Schädigung des Hufes. Diese Verdächtigungen haben sich – punkt für punkt überprüft – als falsch herausgestellt, da sie weder wissenschaftlichen Standards standhalten, noch dem gesunden Menschenverstand (einfachster Ursache-Wirkung Erkenntnis aufgrund praktischer Erfahrung): beschlagene Pferde haben keinerlei Schmerzen im Huf, ein beschlagener Huf wird nachweislich nicht „immer enger“ (er wird sogar weiter), Nägel tun nicht weh und können keine Kälte an die Huflederhaut übertragen; der Hufmechanismus wird nicht eingeschränkt, sondern verstärkt.


Die Diskussion dieser und weiterer Argumente können Sie ausführlich nachlesen in meinem Artikel „Wer heilt hat Recht“.

eingetragen am 29.05.2011, 19:07 Uhr

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