Die Hufsprechstunde

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Wie immer: der Beschlag hat Schuld !

Am 11.6.2011 konnte man den "Knochenbrecher" Tamme Hanken mal wieder im Fernsehen beobachten. Beim Heranführen eines Tinkers kam sofort seine Aussage: "Der Beschlag ist falsch". Offensichtlich störten ihn die Seitenkappen, das zurückgesetzte Eisen und die dadurch leicht angelaufene Zehenrichtung, sichtbar als "gerader Schuß" an der Hufzehe. Tamme ging stracks an die Fehlersuche, behandelte in seiner Art, vom Beschlag war aber fortan nicht mehr die Rede, sondern von "Übersäuerung" und in - in Richtung Hufe - von Malzbier.
Was lernt der Zuschauer daraus ?
1) Irgendwie muß Hufbeschlag schlecht sein, denn das war die Eingangsaussage.
2) Der Beschlag hat etwas mit dem "Problem" des Pferdes zu tun.
3) Tamme Hanken ist kompetent in Sachen Hufbeschlag. Ein Blick genügt ...
Also, Schätzelein: ein zurückgesetztes Eisen mit geradem Schuß hat möglicherweise zu tun mit zu langer oder flacher Zehe, nach hinten gebrochener Zehenachse und einer starken Zehenrichtung - mehr nicht für heute. Zur Einschätzung eines solchen Beschlages muss man den sich mal von unten anschauen, die Zehenachsen prüfen, die Halterin befragen, die Absichten des Hufschmiedes erfragen ("Anamnese"), dann käme man zu einem vorsichtigen "Befund" - eine "Diagnose" oder gar ein Urteil würde ich mir dann eher verkneifen.
Schade Tamme, dass auch Du die "Vorurteile" gegenüber Hufeisen schnell bedienst und somit zum Schlechtreden des Hufbeschlages beiträgst. Weisst Du, Schätzelein es geht mit tierisch auf den Zeiger, dass alle möglichen Nicht-Hufschmiede ständig ihre Kommentare, meist schlechte und falsche, zu "meinem" Beruf bzw. Arbeit abgeben. Deshalb mein gut gemeinter Rat:

Schuster bleib bei deinem Leisten !

eingetragen am 19.06.2011, 10:29 Uhr

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