Die Hufsprechstunde

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Vertikaler Hufmechanismus

Die regelmäßig und symmetrisch in jeder Be- und Entlastungsphase wiederkehrenden Bewegungen in drei (!) Richtungen am Huf bezeichnen definitionsgemäß den „Hufmechanismus“: das Einsinken des Kronenrandes im Zehenbereich (= vertikale Bewegung), die Erweiterung der Trachten hinter der weitesten Stelle (= horizontale Bewegung) und das Absinken der Sohle - alle Bewegungen liegen dabei unter 1 mm. Die einseitige Verformung der Hufkapsel in vertikaler Richtung bei Bodenunebenheiten (= nicht regelmäßig wiederkehrende sowie unsymmetrische vertikale Bewegung) ist mit dem Begriff „vertikaler Hufmechanismus“ somit falsch bezeichnet. Es handelt sich um traumatische (unregelmäßig wiederkehrende) Ereignisse am Huf. Abbildungen in der Fachliteratur(etwa bei Hertsch/Dallmer 1996, 30-31)suggerieren bei einseitiger schiefer Belastung des Hufes eine im Zentimeterbereich liegende einseitige Verformbarkeit ohne Beteiligung des Hufgelenkes; jedoch ist gerade dieses Gelenk als unvollständiges Scharniergelenk für den Ausgleich von Bodenunebenheiten geeignet, da es – anders als die weiter oben folgenden Gelenke – in der Lage ist,sich in der horizontaler Ebene zu bewegen, d.h. bis zu 13° in vertikaler Richtung kippen zu können. M.E. werden Bodenunebenheiten hauptsächlich durch die Beweglichkeit des Hufgelenks ausgeglichen und nicht durch die einseitige Verformung der Hufkapsel.

eingetragen am 01.07.2011, 19:13 Uhr

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